So schmeckt das ganze Jahr wie Sommer

Der Sommer ist die leckerste Zeit des Jahres, was nicht nur am genialen Eis beim Italiener um die Ecke liegt. Auch frisches Obst und knackiges Gemüse gibt es reichlich – doch die sonnigen Tage neigen sich langsam dem Ende zu. Die gute Nachricht: Sie können mit einfachen Tricks den Sommer zumindest geschmacklich verlängern. Machen Sie es wie Ihre Oma und entdecken Sie die Welt des Haltbarmachens für Ihre Lieblings-Leckereien, bauen Sie selbst Gemüse und Obst an oder experimentieren Sie mit kreativen Rezeptideen.

Heiß und saftig

Einkochen, Einwecken oder Einrexen: Es gibt viele Begriffe dafür, doch das Prinzip ist seit der Erfindung zu Napoleons Zeiten gleich geblieben. Obst, Gemüse, aber auch Fleisch und andere Lebensmittel lassen sich durch Erhitzen auf 100 Grad Celsius in geschlossenen Behältern konservieren. Rund ein Jahr Haltbarkeit bekommt man bei den meisten Lebensmitteln hin, wenn man die Prozedur im Wasserbad auf dem Herd oder im Backofen durchführt. Auch Dampfgarer haben oft eine Einweckfunktion. Omas klassische Einweckgläser gehören nach wie vor zur Standardausstattung, der Rest ist reine Physik. Durch Erhitzen bildet sich im Glas ein Überdruck, beim anschließenden Abkühlen ein Vakuum. Angst vor Bakterien oder Schimmelpilzen müssen Sie nicht haben, denn die überleben das Prozedere nicht. Einziger Tipp, um auf Nummer sicher zu gehen: Spülen Sie die Gläser vorher heiß aus!

Süß und deftig

Obst und Gemüse müssen zum Einkochen vorbereitet werden. Also am besten Schale, Kerne und Druckstellen entfernen und alles klein schnippeln. Gute Obstmesser und Entkerner erleichtern Ihnen diese Arbeiten. Wer Flüssiges haltbar machen will, sollte sich einen Entsafter oder eine Obstpresse zulegen. Lang dauern muss das Einwecken nicht zwangsläufig. Süße Früchte kochen in rund 20 Minuten viel schneller ein als Fleisch, das bis zu zwei Stunden benötigen kann.

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Gesund und abwechslungsreich

Es gibt aber noch andere Methoden, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Die wahrscheinlich älteste überhaupt ist das Dörren. Das Prinzip dahinter ist Wasserentzug durch Lufttrocknung. Das mag langweilig klingen, aber Sie sollten es unbedingt mal probieren, denn die Ergebnisse sprechen für sich: Obst und Gemüse erhalten dabei ihre Vitamine und Mineralstoffe, werden aber durch den Wasserentzug leichter – praktisch z.B. als leckere Verpflegung beim Wandern oder auf Fahrradtouren. Damit es gelingt, verwenden Sie nur Früchte von guter Qualität. Kürzen Sie die Vorarbeiten ab, indem Sie Birnen und Äpfel samt Schale dörren.

Probieren geht über studieren

Die einfachste Dörrmethode braucht keinerlei zusätzliche Ausrüstung, nur trockene Umgebungsluft. Doch die ist nur für Kräuter und Gewürze empfehlenswert. Obst, Gemüse oder auch Fleisch können Sie im Backofen dörren, wobei eine konstante Temperatur zwischen 30 und 80 Grad Celsius sowie ein stetiger Luftzug durch eine geöffnete Tür dort knifflig sind. Am einfachsten klappt das Ganze mit speziellen Dörrautomaten, die perfekte Bedingungen schaffen. Dörren ist nicht Ihr Ding? Ohne viel Equipment klappt Einfrieren – und Kühlgefrierkombinationen sind hier besonders platzsparend. Reste eines leckeren Abendessens können bis zu drei Monate eingefroren werden, am besten schnell auf Zimmertemperatur abkühlen und in kleinen Portionen luftdicht verschließen. Für noch längere Haltbarkeit sorgen Vakuumiergeräte.

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Das schmeckt nach mehr

Erdbeermarmelade gibt es in 27 verschiedenen Ausführungen im Supermarkt. Doch was ist mit leckerer Pflaumenmarmelade, z.B. schon mal mit Zimt für die Adventszeit? So einfach geht’s:

  • 1. Gut 600 g Pflaumen waschen und Kerne entfernen.
  • 2. Anschließend mit einem Pürierstab zu feinem Mus verarbeiten.
  • 3. Eine halbe Tüte Gelierzucker (2:1) unterrühren und alles in einem hohen Topf unter Rühren 4 Minuten lang kochen.
  • 4. Zum Schluss noch 1/2 TL Zimt zugeben und gut verrühren.
  • 5. Gläser mit heißem Wasser ausspülen, abtrocknen und Pflaumenmarmelade einfüllen.
  • Extra-Tipp: Nach dem Verschließen ca. 10 Minuten umgedreht stehen lassen.

Geschenke selber machen

Selbstgemachtes ist auch immer ein gutes und vor allem sehr persönliches Geschenk, wenn man die kulinarischen Vorlieben seiner Freunde einigermaßen kennt. Warum nicht das Tomaten-Paprika-Chutney schenken, das beim letzten Grillabend der Hit war? So einfach geht’s:

  • 1. Eine Zwiebel schälen und fein hacken, drei Paprika waschen und ebenfalls klein schneiden.
  • 2. 400 g Tomaten kurz in einem Topf mit kochendem Wasser überbrühen und die Haut abziehen, danach in kleine Stücken schneiden.
  • 3. In einem Topf Tomaten, Zwiebel, Paprika mit 6 EL Essig, 1 TL Zucker sowie Salz (1/2 TL), Pfeffer (1 TL) und Paprikapulver (1 TL) zum Kochen bringen und etwa 30 Minuten köcheln lassen, bis die Masse eindickt.
  • 4. Gläser mit heißem Wasser ausspülen, abtrocknen und das Gemüse-Chutney einfüllen. Gut verschließen.

Kreative Gartenideen

Sie haben einen kleinen Gemüsegarten zuhause? Herzlichen Glückwunsch, dann haben Sie den Jackpot geknackt. Ernten Sie bis Ende Oktober alles ab und nutzen Sie das Laub zum Abdecken der Beete. Doch auch kleine Außenflächen kann man heute mit einem Hochbeet bequem zum Nutzgarten erweitern. Im Winter behalten Salbei, Thymian oder Rosmarin ihre Blätter. Sie können also weiterhin ernten – da aber in der kalten Jahreszeit nichts nachwächst, sollten Sie nicht alles gleich im Dezember abzupfen. Und auch ohne Garten können Sie ein Stück weit zum Selbstversorger werden. Optimal geeignet zum Gemüseanbau ist ein Südbalkon mit guter Luftzirkulation. Achten Sie beim Kauf auf spezielles Balkonsaat. Dieses Gemüse ist oft einen Tick kleiner als auf dem Bauernmarkt, wächst dafür aber sehr ertragreich. Salaten wie Rucola macht übrigens Frost nichts aus, die beliebten Gurken, Tomaten oder Paprika sind aber nichts für den Winteranbau im Freien.

Garteln ohne Garten

Wer weder Garten noch Balkon hat, muss kreativ werden. Natürlich gibt es Schrebergärten, doch der Trend zum Eigenanbau von Gemüse lässt die Wartelisten in den Städten überquellen. Bis Sie einen eigenen Garten bekommen, lohnt sich als Zwischenstation ein Online-Garten. Dienste wie IPGarten oder myAcker vermieten dabei kleine Gemüsegärten, die Sie online pflegen können. Natürlich übernehmen Gärtner vor Ort das Einpflanzen, aber per App oder via Browser bestimmen Sie, was angebaut werden soll. Jede Parzelle hat eine eigene Webcam, über die Sie Ihren Garten sehen können. Sensoren überwachen Ihre Pflanzen und die Ernte können Sie abholen oder sich zuschicken lassen.

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